Artikel FA 2011

Für den Menschen – als Architekt und Politiker

zum Geburtstag von Wolfgang Rockelmann

10.11.2011

Handball, Volleyball und Basketball. Tauchen, Segeln und Segelfliegen. Immer war es Mannschaftssport, für den sich der junge Wolfgang Rockelmann begeisterte. Und ein Teamspieler ist er noch immer, sei es als Architekt, in seinen vielfältigen gesellschaftlichen Engagements oder als Fraktionsvorsitzender im Friedberger Stadtrat.

Heute feiert er seinen 60. Geburtstag und natürlich tut er dies nicht allein in der Ferne, sondern in seiner Heimatstadt mit vielen Freunden und Wegbegleitern. Mit einem Schmunzeln erzählt Rockelmann von jungen Berufskollegen, die sich mit ihren Arbeiten am liebsten selbst verwirklichen wollen: „Das war nie Philosophie unseres Büros.“ Denn ob Wohnhaus, Kindergarten, Schulen oder selbst Tiefgaragen – „wir Architekten planen immer für den Menschen.“ Im Dialog mit den künftigen Nutzern muss das Bauwerk entstehen, sagt Rockelmann, der sich nach dem Studium an der Fachhochschule Augsburg und dreijähriger Praxiszeit mit 26 Jahren selbstständig machte. Bis zu 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigte er dort bereits.

wro-von Carla

Vom Feuerwehrhaus über verschiedene Kindergärten und die Sozialstation bis zur umgestalteten Theresia-Gerhardinger-Schule hat Wolfgang Rockelmann viele architektonische Spuren im Friedberger Stadtbild hinterlassen – auch wenn das nicht immer ohne Kritik der Öffentlichkeit abging, etwa bei der Planung für das Blank-Grundstück an der Bahnhofstraße. Mitgeprägt hat er die Stadt nicht nur durch seinen Beruf, sondern ebenso durch seinen Einsatz im Ehrenamt. Die Liste der Engagements ist lang: Wasserwacht und Rotes Kreuz, Heimatverein und Baugenossenschaft, Feuerwehr und Malschulverein, Haus- und Grundbesitzerverein, Musiksommer und Rotary Club sind nur ein paar davon. Zuvorderst verbindet man Rockelmanns Namen aber mit der Friedberger Sozialstation, die er als Vorsitzender des Fördervereins seit 1999 durch manche organisatorische und finanzielle Klippen steuerte und die er mit der Gründung einer Bürgerstiftung 2007 auf eine neue Basis stellte.

Seit 1990 ist Rockelmann Mitglied des Stadtrats. Zusammen mit einer ganzen Reihe junger CSUler zog er damals in den Stadtrat ein. „Ich war sicher nie der rabenschwarze Parteigänger, der auch bei Nacht noch einen Schatten wirft“, sagt er. Wenn er sich an diese Anfänge erinnert, zitiert er seine Frau, die Friedberger Fotografin Ursula Hatzold: „Diese damalige CSU war etwas ganz anderes, als man es sich als Außenstehender vorgestellt hat.“ Offen nämlich und liberal.

Bei der Kommunalwahl 2002, als der damalige 3. Bürgermeister Rockelmann zu den möglichen Nachfolgern von Bürgermeister Albert Kling zählte, kam es zum Bruch mit den Parteifreunden. Eine Entwicklung, die der jetzt 60-Jährige nicht mehr groß kommentieren will. Die Wunden seien verheilt, sagt er, und freut sich, dass es gelungen sei, Offenheit und Liberalität in die „neue Truppe“ zu transportieren, in die Fraktion von SPD und Parteifreien Bürgern, deren Bündnis Rockelmann nach seinem Wechsel maßgeblich mit schmiedete.

Auch als Fraktionschef liegt ihm die Rolle des Teamspielers und Moderators. Möglicherweise liegt es aber ebenso am Hang zum großen Auftritt, dass er diese Rolle gerne noch eine Zeit lang ausfüllen würde. „Ich gehe nicht davon aus, dass ich bald einen Rentenantrag stelle, weder im Beruf noch in der Politik“, kündigt Rockelmann an.

Soweit der Artikel von Thomas Goßner in der Friedberger Allgemeinen vom 10.11.2011

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